sjÁlltag

Donnerstag, 19. Juli 2007

Notizen über Europa

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

- Moskau ist eine der entferntesten Städte Europas.
- Nimmt man britischen Straßenverkehr auf und spielt ihn rückwärts ab, klingt er nach Festland.
- Bedenkt man das Bankensystem und die politische Haltung, müsste man die Schweiz eigentlich auf der Liste der Schurkenstaaten vermuten.
- Wäre Skandinavien ein echter Tiger, würde Jütland gefressen und Rügen zertreten werden.
- Nochmal Landmasse: Glaubt man dem Landesgrundriss, ist Italien eher bekannt für die Mode als für den Fußball. Es sei denn, Italiener spielen Fußball in Stöckelschuhen... (was nach dem Auftreten bei der Fußball-WM keine allzuweit entfernte Vermutung ist...)
- Schaut man sich erneut den "skandinavischen Tiger" an, stellt man fest: Murmansk ist am Arsch der Welt.
- Die Erde bei Nacht zeigt, dass Island das einzige europäische Land ist, bei dem man aus dem All betrachtet keine Lichtquellen sieht.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Nein!!! Wer hätte das gedacht???

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

So. Da gibt es jetzt also einen neuen Dopingfall. Das hat wohl nicht wirklich jemanden gewundert... Außer die Damen und Herren von ARD und ZDF. Die standen plötzlich völlig schockiert da. Doping? Jetzt noch? Wo unser Rolf und unser Erik so schön gestanden haben? Und wo uns doch die Herren Frommert und Stapleton gesagt haben, wir wären auf dem richtigen Weg? Wie kann das passieren...

Dass die Unschuldsvermutung im Radsport schon lange nichts mehr wert ist, wissen wir spätestens seit dem Fall Jan Ullrich. Ob man es dem Radsportfan an sich verübeln kann, sei mal dahingestellt, einer Berichterstattung, die sich nach eigenen Angaben in der Ära nach dem durch Stasi-Vorwürfe und Telekom-Partner-Verträgen viel zu spät hinweggerafften Hagen Boßdorf entscheidend vom opportunistischen Stil vergangener Jahre wegbewegen will, sollte man so etwas schon vorwerfen dürfen.

Dabei schien die (deutsche) Radsportwelt ja fast schon wieder in Ordnung. Alle wichtigen Leute haben gestanden und damit bewiesen, dass Doping auch nur menschlich ist, ARD und ZDF haben vergeben, Querulant Jaksche wurde via Spiegel-Interview und Berichtserstattungsehrengast der öffentlich-rechtlichen auf eine zweite Karriere geschickt, die den Tag der (Jaksches...) Wahrheit zumindest so lange herauszögern sollte, bis die Tour de France vorbei war, der ehemalige Lieblingssohn Jan Ullrich ist systematisch mit Hilfe von Scharpings Fahrrad-Mafia zum trotteligen Sündenbock ausgebaut worden (wobei er in Form seines gefeuerten Anwalts und auch höchstselbst kräftig mitgeholfen hat)...

Es hätte alles so schön sein können. Doch jetzt hat Sinkewitz gedopt. Sagt die A-Probe. Bei ARD und ZDF stürzt eine Welt zusammen. Wer hätte das auch kommen sehen können?

Konsequenz: Keine Live-Berichterstattung von der Tour, und das ist zumindest mal inkonsequent, wenn nicht sogar als Maßnahme als solche fragwürdig. Hätten die Sender vor einigen Monaten eine Berichterstattung abgesagt, hätten sie gesagt, dass sie eine Tour nicht zeigen wollen, auf der mit Fahrern wie Alejandro Valverde die südeuropäischen Abbilder Ullrichs mehr oder weniger unbelastet fahren, die Entscheidung wäre nachvollziehbar.
Aber jetzt bestrafen sie den Radsport dafür, dass ein Dopingvergehen aufgedeckt wurde... hätteman die Doping-Mentalität bestrafen wollen, indem man Übertragungsrechte nicht kauft, hätte das früher passieren müssen. Aber anstattdessen hat man sich entschlossen, den von geständigen Dopingsündern proklamierten Weg der Besserung mitzutragen. Was haben sich nicht die beiden Sender in den ersten Tourtagen damit gerühmt, dass sie selbst Ungenauigkeiten bei den Dopingproben gemeldet haben und so zur schonungslosen Aufklärung beigetragen hätten... Und jetzt schlägt eine solche Probe an, ein Fahrer der - unter Voraussetzung dass die B-Probe das Ergebnis stützt - betrügen wollte, ist dem Dopingsystem ins Netz gegangen, jetzt bekommen die Sender kalte Füße?

Entweder da hat jemand überhaupt nicht nachgedacht, oder...
...oder aber es geht hier um kalkulierte Sensationsausbeutung mit Polemik-Effekt. Anstatt der Live-Berichtserstattung gibt es nun - anstatt konsequenter Verbannung des Radsports auf die Nachrichten und Programmersetzung mit der 256. Wiederholung des Musikantenstadls oder eines drittklassigen Tatorts - Sondersendung nach Sondersendung zum Thema Doping. Immerhin ein letztes Hintertürchen, um nciht alle Tour-Fans zu Eurosport abwandern zu sehen. Die nämlich berichten auch über den Fall Sinkewitz, kommentieren aber nebenher noch das Rennen anstatt das Team T-Mobile mit Fragen zu löchern, die sich alle paar Minuten wiederholen und jedesmal genauso selbsterklärend dumm sind.

Das Team T-Mobile (und ich will für die nicht Partei ergreifen, davor sollte man sich hüten) hat erklärt, wegen der schwierigen Nachweisbarkeit von Blutdoping mit den Fahrern eigentests zum Blutvolumen zu machen, um die beim Dlutdoping erforderlichen Austauschmengen zu bemerken. Das ist etwas, was externe Prüfer nicht testen können. T-Mobile betonte auch, dass sie keine Doping-Tests machen (Tests auf vebrotene Substanzen, beim Blutdoping wird Eigenblut mit erhöhter Sauerstoffaufnahmefähigkeit ersetzt, für die, die nich so genau bescheid wissen), dafür ist schließlich die Doping Agentur NADA da.
Und genau die sind gemäß ihrer Zuständigkeit auch darauf gestoßen und haben den Befund gemeldet.

Was aber die Herren der ARD nicht kapieren wollten war, warum T-Mobile in den Eigentests den erhöhten Testosteronwert bei Sinkewitz nicht festgestellt hat.
Unter anderem sagte Team-Manager Bob Stapleton dazu (inhaltlich zitiert): Wir machen keine Tests auf verbotene Substanzen, dafür ist die NADA da, die hat ihren Job dementsprechend gemacht.

Man gebe dem ARD-Reporter einige Minuten, das Gesagte nicht zu verstehen (verstehen zu wollen...). Dann erneut die Frage: "Warum ist der erhöhte Wert nicht schon von T-Mobile festgestellt worden?"

Ich weiß nicht so ganz genau, was ich von der ganzen Doping-Sache halten soll, aber das was die ARD und das ZDF da abziehen, ist allerunterstes Laientheater. Strunzdumm. Aber Hauptsache einige wichtige Leute bei den sendern können sich in Szene setzen und ihren eigenen Namen in den Topschlagzeilen der eigenen Nachrichten hören.

Ob das der Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender im Verhältnis zum Radsport irgendwie hilft... man darf wohl zweifeln...

Interesant ist auch: Sie stoppen die Berichterstattung so lange, bis der Fall Sinkewitz aufgeklärt ist... Ob dazu die Öffnung der B-Probe (die sich hinziehen könnte [max. 5 Tage] da Sinkewitz nach eienm Sturz im Krankenhaus liegt und heute operiert wurde) ausreichend ist oder eine wirklich Aufklärung gemeint ist, wird sich zeigen. Ich stelle aber mal die Prognose, dass nachdem sich rausstellt, dass Sinkewitz ganz alleine zu hause in seinem Zimmerchen gedopt hat, der Radsport für ARD und ZDF soweit rehabilitiert ist, dass sie die quotenträchtigen letzten Etappen (einzelzeitfahren und Schlussetappe) wieder mit reinem Gewissen übertragen können.

Wo bleibt ihnen sonst auch die Plattform, sich für ihr eigenes kompromissloses Verhalten selbst zu beweihräuchern...

Ich bin dann mal bei Eurosport...


sjÁlfur


[edit]
Da der gute Alessandro Valverde eigentlich Alejandro Valverde heißt, habe ich das mal verbessert...

Sonntag, 15. Juli 2007

sirrrr

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Aus der Reihe "Haushaltsgeräte, die süchtig machen" heute:

Der Flusenrasierer

Ein hoch auf den Menschen, der das Ding erfunden hat. Wer kennt das nicht? Man sitzt da gemütlich abends vorm Rechner Fernseher und eigentlich ist alles perfekt, aber: Die Wollsocken sind vom Waschen ganz filzig und flusig geworden, die klaren Strukturen und definierten Maschenproportionen sind nicht mehr zu erkennen. Da hilft nur... (ta-dam, ta-damm-damm!) der Flusenrasierer! Dieses handliche Gerät aus Vollgussplastik sirrt in Sekundenschnelle mit seiner Schnittfläche über den Socken, und kurz darauf ist der Fernsehabend gerettet...

[Abgesehen von dem kleinen Nachteil, dass dieses Gerät so süchtig gemacht hat, dass man fortan jede Stoffläche entfusselt und deshalb vom Fernseher nicht mehr viel mitbekommt...]


sjÁlfur

Donnerstag, 5. Juli 2007

evidence of creation

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Gerade bei Kulturzeit einen Wissenschaftler gesehen, der mal wieder eindruckvoll bewiesen hat, wie ignorant gewisse Debatten mittlerweile geführt werden. Es geht um den Fall der hessischen Kultusministerin Karin Wolff, die gefordert hatte, den Schulunterricht um Aspekte der christlichen Schöpfungsgeschichte zu erweitern. Insbesondere im Fach Biologie öffnet das der schon seit langem - vor allem mit Blick auf die USA - geführten Diskussion um das kreationistische Glaubensmodell damit eine Tür zum nächsten großen Aufreger, der medial mit Freuden angenommen wird.

Wolff hatte festgestellt, wie viele Übereinstimmungen es zwischen christlicher Schöpfungsgeschichte und biologischer Evolutionstheorie gibt, und sieht darin die Begründung, auch im Biologieunterricht diese Fragen zu erörtern.

Wissenschaftler und politische Opposition (letztere natürlich auch aus Prinzip) fürchten nun den Einfall der kreationistischen Horden, die die Jugend irreleiten. Ob man die Äußerungen Wolffs als glücklich bezeichnet, oder es besser lässt, sei mal dahingestellt, auch legt die Mitgliedschaft in einer Partei, die nach wie vor ein "C" im Namen trägt, gewisse Vermutungen nahe.

Davon aber abgesehen folgte bei Kulturzeit der Paradeauftritt der angestaubten Wissenschaftssicht, die ebensowenig zeitgemäß wie haltbar ist, an der sich aber noch immer emsig festgeklammert wird. Da war ein Biologe im Interview, der vehement gegen jeglichen Einfluss philosophischer und ethischer Ansätze auf den Biologieunterricht ins Feld zog, die Wichtigkeit des Vermittelns von "Faktenwissen" (bei der EvolutionsTHEORIE...) aufs Podest hob und die Messbarkeit seines Weltbilds predigte.

Das Problem ist: Solche Leute stehen auf einem Standpunkt, der für den Großteil des nicht wissenschaftlich eingebundenen Zuschauerkreises logisch erscheint, und demgegenüber einerseits die Glaubensvertreter stehen, die mit ihrer fundamentalen Ansicht mindestens ebenso schlimm sind und sich ganz offensichtlich in nachvollziehbare Logikprobleme verstricken (siehe die Kreationisten, die in ihrem Museum Wege suchten, die Dinosaurier so einzubauen, dass sie in die Schöpfungsgeschichte passen... also auch mit Menschen gleichzeitig lebten...). Auf der anderen Seite sind da die Wissenschaftler, die nicht mehr auf dem Stand der Siebziger sind, in der es noch die guten alten Fakten gab, in der man noch mit Messskalen und Laborversuchen jegliche Empirie widerlegen konnte. Aber diese Leute argumentieren weniger eindeutig, sie brauchen größere gedankliche Konstrukte um ein Problem einzuschätzen, Konstrukte, für die der Platz in einem fünfminütigen Interview nicht ausreicht.

Wir leben in der Wissenschaft spätestens seit den frühen Achtzigern mit den interpretativen Ansätzen, der Postmoderne und weiteren lustigen Errungenschaften, die jedoch kaum bei allen Studenten ankommen, teilweise nicht mal wirklich in allen wissenschaftlichen Disziplinen.

Das liegt aber auch daran, dass wir nach wie vor von klein auf absolute Weltbilder erlernen. Die Schule vermittelt Wissen. Fakten. Warum? Naja, ist halt Schule. Würde die Schule entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand dazu übergehen, Dinge in Frage zu stellen bzw. zur kritischen Sichtweise anregen, würde es in Zukunft vielleicht eine größere Sensibilität für solche Dinge geben.

Vor allem muss die Evolution aus unseren Köpfen verschwinden, und zwar nicht die biologische, sondern die kulturelle. Wie oft sieht man immer noch Menschen, die glauben, an "Ureinwohnern" zu sehen, wie wir vor Jahrhunderten gelebt haben, die unsere Wissenschaft als die höchste ansehen, weil wir die kompliziertesten Messgeräte und längsten Formeln haben...

Damit das nicht falsch verstanden wird, ich denke auch, dass der Biologieunterricht in erster Linie dazu da sein sollte, die großen biologischen Zusammenhänge zu erklären, aber NUR unter Einbeziehung der Klarstellung, dass ALLES was in der Schule vermittelt wird (egal welches Fach) subjektives Wissen unserer Kultur ist. 1 + 1 ergibt 2 weil unsere Kultur es irgendwann mal so definiert hat.
Axiome wurden uns als unumstößliche Fakten dargestellt, sie sind es aber nur deshalb, weil z.B. die Mathematik diese Fakten braucht, um überhaupt existieren zu können. Dass sie als möglichst genaue Abbilder natürlicher Gesetzmäßigkeiten (nicht mit den sog. "Naturgesetzen" zu verwechseln) angelegt sind, und dass unserer Ansatz kein ganz schlechter sein kann, wenn wir es auf diesen Grundlagen doch schon so weit gebracht haben, darf man dabei ja gerne erwähnen, aber das heißt nicht, dass es die einzigen gültigen Ansichten sind.

Die Mathematik zeigt doch alleine schon mit der projektiven Geometrie, dass man Dinge auch mit unterschiedlichen Sichtweisen sehen muss, warum wird nicht endlich mal richtig vermittelt, dass Quellenkritik nicht nur historische Texte oder die Medien, sondern auch jede Art von Lehrmeinung betreffen muss?

Zurück zum Biologie-Unterricht und dem Glauben. Ein anerkannter Wissenschaftler hat mal gesagt, dass es für ihn einen Punkt gab, an dem seine wissenschaftliche Sicht nicht weiter in die Tiefe gehen konnte. Er war sich sicher, dass es irgendwann in der Zukunft mit neuen Mitteln weiter erforschbar wäre, aber an dem Punkt, an dem für ihn die maximale Sichtweite erreicht war, war er sich sicher, dass es eine übergeordnete Kraft geben muss, die diese Dinge so angeordnet hat. Es kann kein Zufall so groß sein, dass diese Anordnungen von Atomen zu solch komplexen Strukturen führt wie dem menschlichen Organismus. Dort wo sein wissenschaftlicher Horizont aufhörte, war es an der Zeit, Gott zu sehen.
Dieser Wissenschaftler hieß Albert Einstein, und was er damit gezeigt hat (übrigens nicht als erster...), ist die Koexistenz von messbarer Wissenschaft und gedanklichen Ansätzen. Mittlerweile befinden wir uns weit unter der atomaren Ebene und kennen die Quantentheorie, und trotzdem gibt es einen Punkt, der wieder die Frage nach der Ordnung aufwirft...

Der ideale Biologieunterricht wäre, den Schülern die wichtigen Fakten beizubringen und ihnen gleichzeitig zu zeigen, dass auch der neueste Stand der Technik nicht naturgegeben sondern menschengeschaffen ist. Ebenso wie in den Bereichen von Kulturwissenschaft. Denn wenn die Lehrer sich da nicht reindenken, wie sollen es die schüler können? (Zitat unseres Mathelehrers: "Kreativität ist der Deckmantel der Unwissenheit." - Es ging dabei um einen alternativen Lösungsansatz einer komplexen Aufgabe, der zum selben Ergebnis führte, aber nicht den mathematischen standards entsprach... wobei es sicher richtig ist, diese Standards in der Schule beizubringen, um den Schülern den Einstieg in diese Wissenschaftsform zu ermöglichen.)

Aber solange Wissenschaftler wie auch Glaubensvertreter reine Fundamentalisten sind, wird die Debatte weiter so geführt und verkommt zur internationalisierten Sitcom...


sjÁlfur

Mittwoch, 4. Juli 2007

Die Krümmel untern Teppich kehren...

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Ich habe keine Lust zu detaillierten Ausführungen, für sowas sind die Nachrichten da, sollen die ihren Job machen. Aber ich möchte völlig subjektiv mal drei aktuelle Themen nebeneinanderstellen:

1.) Schäuble will Big Brother spielen und Daten speichern.

2.) Die Bundeswehr will Schwarzes Loch spielen und vernichtet Daten.

3.) Ein Reaktor ist vom Brand betroffen und Daten werden portioniert verfüttert, weil es den Damen und Herren von Vattenfall besser in den Kram passt.

Irgendwer schreibt da gerade ein ganz, ganz schlechtes Bühnenstück, bei dem die Statisten ständig im Fokus sind, und die Hauptrollen hinter der Bühne die Suffleuse vögeln. Schmierentheater.

Dienstag, 3. Juli 2007

Auspuff, du Nuss!

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

[Es gibt Beiträge, die muss ich schreiben. Aus Gründen der Selbsttherapie z.B. Da ist es gut, gleich einen Beitrag nachzuschieben, der auch wieder in die schöne bunte Seifenblasenwelt des state-of-the-art (...!) Bloggerdaseins passt. Also:]

Gestern auf dem Weg von der Tanke zurück stellten wir uns die Frage, wie weit man mit einem unter dem Firmenlieferwagen schleifenden Auspuff fahren kann, ohne dass es eine grob fahrlässige Verkehrsgefährdung ist... Der Typ in dem Lieferwagen hat derbe viel Krach gemacht, fast wie auf einer gottverdammten Hochzeit. Nur lauter und weniger... harmonisch. Und sowas mitten im gutbürgerlichen Münchner Wohngebiet. Kranke Pistensau!

[Wer sein Auto liebt, der schiebt!]


sjÁlfur

Dienstag, 26. Juni 2007

i talk to the wind...

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

...but the wind mag mich nicht. der arsch. hat doch einfach das badezimmerfenster aus dem rahmen gedrückt und auf der fensterbank zerschellen lassen...

[dabei hatte ich leider zu spät den gedanken, meine defekte grafikkarte unter das fenster zu legen und zu behaupten, das fenster hätte sie zerstört. das hätte man dann der versicherung mit auf die rechnung setzen können... merke: das nächste mal schneller sein, wenn fenster fallen.]

[merke 2: bald auch mal wieder die shift-taste benutzen.]


sjÁlfur

Samstag, 16. Juni 2007

it's gettin' hot in here

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Lustig ist es, hin und wieder völlig unmotiviert in Internet-Foren reinzulesen, weniger wegen der Themen, vielmehr wegen der Art der verbalen Kriegsführung. Weniger lustig ist es natürlich, wenn es dabei auf dem Forum von RTL - dem Sender, der kürzlich die lustigen "Doku"-Sendungen "Der Klima-Schwindel" mit anschließender Diskussionsrunde unter der Leitung von "Oh mein Gott, die Welt geht unter!"-Kloeppel gebracht hat - um eben dieses Thema des Klimawandels geht.

Da schreibt einer als Einführungsposting das nieder, was gerade im Umfeld des G8-Gipfels bezüglich CO2-Ausstoß, abschmelzender Polkappen und drohendem Wassermangel ohnehin durch alle Nachrichten geisterte, der nächste streitet alles ab, weil der Erstposter das nicht mit Quellen belegt hat (und nennt Wikipedia als gesicherte Quelle... sowas müsste eigentlich schon in der Schule rigoros klargestellt werden...), und dann kommt der internet-typische Hanswurst-Archetyp, der mit 'nem Arsch voll Fremdwörter nichts sagt, aber bedeutungsschwer rüberkommen will.

Cool. Ich muss zugeben - obwohl ich nicht wirklich anfällig für sowas bin - aber beim Lesen dieser "Diskussion" (sagen wir besser: "Thread", das ist so schön belanglos) habe ich aufgegeben. Es war zu schmerzhaft. Und zwar wirklich schmerzhaft. Ich habe ja sonst keine Probleme damit, wenn sich Leute zum Affen machen, aber das ging gar nicht mehr.

Das liegt vor allem daran, dass der Poster, der sich als Vertreter der höheren Bildung wähnte nichtmal den wissenschaftlichen Tonfall drauf hatte, den er für seine Rolle besser gelernt hätte. Wenn ich meine Sprache schon aus Demonstrationsgründen um toll klingende (wenn auch einfach durch allen verständliche Wörter zu ersetzende) Fremdwörter erweitere, dann sollte ich darauf achten, dass mein Wortschatz dadurch größer wird. In diesem Fall wurde der aber nur kleiner, weil der gute Mensch für drei annähernd synonym zu gebrauchende Proletariatswörter nur einen Fachausdruck hatte, den aber in jedem zweiten Satz unterbringen musste. Das ließt sich nicht nur Scheiße, das wirkt auch eher... albern.

Aber weg vom Posting, hin zu dem, was RTL mit dieser Sendung getan hat... wobei man fairerweise sagen muss, dass es eigentlich kaum einen Sender mehr gibt, auf dem sowas nicht hätte laufen können... 3sat vielleicht, arte ziemlich sicher, noch ein zwei andere, aber garantiert hätte eine ähnliche Veranstaltung (für ein etwas anders gealtertes Publikum...) auch unter Beckmanns Fuchtel in der ARD laufen können. Oder noch besser bei Sabine Christiansen.

Was macht so ein Sender mit einer solchen Sendung? Ich kann das natürlich nur vermuten, bzw. Schlüsse aus meiner eigenen Beobachtung ziehen, aber es scheint doch so, als hätte sich bei RTL jemand gedacht: "Mensch, Klimawandel ist grad richtig weit vorn, aber das bringen alle... wie machen wir da bessere Quoten draus?"
Und dann wurde diese Doku aus England eingekauft (und leicht editiert), in der eine Gruppe von Klimaskeptikern darauf pocht, dass es keine klaren Beweise für den Klimawandel verursacht durch den Menschen gibt. Das passt gerade ganz gut, sollte man meinen, denn es wird eigentlich Zeit, dass all jene, denen der Gedanke, dass sie der Erde solchen Schaden zufügen, sehr unangenehm ist, weil das ja bedeuten würde, dass sie sich einschränken müssten. Und der Mensch - nach unserer Definition ein Lebewesen, das, wie immer öfter zu beobachten ist, sein individuelles Recht vor alles andere stellt - schränkt sich nicht besonders gerne ein.
Also gibt man den Skeptikern, die wohl in rein wissenschaftlichen Kreisen einfach überstimmt worden wären, ein Forum, um öffentlichkeits- und quotenwirksam das schlechte Gewissen aus ihren eigenen und den Köpfen anderer zu kehren.

Was haben wir davon? Wenn mal ganz genau drüber nachdenkt? Ein wackliges Alibi vielleicht, obwohl ich nicht so ganz glauben kann, dass jemand, der nur ein bischen Sensibilität für das zeigt, was um ihn herum mit der Welt passiert, mit so einem Alibi wirklich was anfangen kann. Denn egal ob man glaubt, der Mensch sei Schuld an der globalen Erwärmung, am Ozonloch oder den Schäden in der Natur, niemand kann bestreiten, dass Müllproduktion, immenser Stromverbrauch und damit verbundener Mangel an fossilen Rohstoffen, die Auswirkungen von Tschornobyl, Majak oder Sellafield, von Mienengürteln in Bosnien, und so vieles mehr direkt menschenverursacht sind. Unjd ich glaube, dass nahezu jede mir bekannte Kultur irgendwo tief in ihren Moralvorstellungen die Sorge um den eigenen Lebensraum verankert hat, und selbst wenn es einigen heute sehr abstrakt scheint, wer einmal gesehen hat, wie der Mensch seinen Lebensraum aktiv zerstört, der kann sich gegen das Gewissen tief in seinem Inneren nicht wehren, egal wieviele Skeptiker die Stichhaltigkeit von Beweisen anfechten, wieviele Anhänger des modernen Relativismus Weichspüler in die Augen streuen...

Und deshalb ist das einzige, was diese Sendung liefert, eine schwache Argumentation für diejenigen, die zu faul oder feige sind, die Verantwortung mitzutragen. Überzeugen wird das eh niemanden mehr, schon gar nicht in Deutschland, das in diesen Dingen trotz Nationalklischees wie Autovernarrtheit usw. doch relativ weit vorne ist.

Abschließend bleibt noch der Hinweis, dass die Quoten der RTL-Sendung auch nicht wirklich überzeugten... Wobei sich dabei immer die Frage stellt, ob man die "Vampir-Jagd" auf PRO7 als Maßsstab nehmen sollte, oder doch eher Dokumentationen zum Klimawandel auf anderen Sendern...


sjÁlfur

Montag, 28. Mai 2007

sé HD:\

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Es ist Pfingstmontag und ihr habt gerade nichts zu tun? Dann macht euch mal den Spaß und sortiert eure Festplatte... Ich habe gerade nur für Autostart, Startmenü und auf sämtlichen Partitionen verstreute Bilddateien zwei Stunden gebraucht. Und ich war bei den Bildern am Ende großzügig (ENTF + Papierkorb leeren)...

Ich habe nur durch gelöschte Bilder jetzt fast 2 Gigabyte mehr auf der Festplatte, und es waren nicht viele PSD-Dateien dabei, sondern überwiegend JPGs.


sjÁlfur

Freitag, 11. Mai 2007

"Ihr seid Scheiße, wie der HSV...!"

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Berliiin, wir fahren nach Berliiin! Und so. Ja, es war der profane Antrieb der sakralsten aller Sportarten, die mich am Wochenende nach Berlin getrieben hat. Ich habe es weiter unten schon angedeutet: Fußball ist auch für mich wichtig. Zumindest wenn er grün-weiß ist.

Mein Vater wollte mit meiner Schwester zum Spiel in Bremen fahren. Das war vor einigen Wochen. Aber er war krank. Also wollten sie das nachholen, und da dank der spannenden Meisterschaft (die Werder am Ende für sich entscheiden wird) die Spiele gerne mal weit vorher ausverkauft waren, blieb nur eine Chance: Auswärtsspiel in einem großen Stadion mit verhältnismäßig im Rahmen bleibender Fan-Euphorie. Was wäre da besser als Berlin? Hertha BSC steht irgendwo, aber nirgendwo, wo es interessant wäre, die Fans sind traditionell (Achtung Vorurteil! Ist im Fußball aber nicht ganz unwichtig...) eher mäßig interessiert (die Hardcore-Fans mal ausgenommen, die haben - wie sich später rausstellte - großen Respekt verdient).

Außerdem wohnt u.a. mein Bruder in Berlin, also treffen wir uns doch gleich alle da und gehen ins Stadion. Guter Plan.

Dumm nur, dass dieses Spiel genau auf das einzige Wochenende im ganzen Jahr fiel, das zwischen zwei Wochen Blockunterricht lag. Wir fuhren also am Samstag nach Berlin, kamen an, und gingen erstmal im Nikolaiviertel essen.

"one day this chalk outline will circle the city"

Am Sonntag sind wir dann ungefähr durch halb Berlin gelaufen und haben uns etwas umgesehen, immer entlang der Bahn in grober Richtung zum Olympiastadion. Nach einem Essen am Hackeschen Markt, in einem Restaurant, das Flamkuchen im Sonderangebot anpries, aber keine Flamkuchen hatte (dauert etwa 45 Minuten...), flüchteten wir vor einem dieser unlustigen Straßenclowns, die Leuten hinterherlaufen und... dabei rote Nasen tragen, und... ansonsten eher ein fragwürdiger Auswuchs unserer Kultur sind (wobei, solange Leute Spaß dran haben... naja...).
Die Begegnung mit Reichstag, Brandenburger Tor usw. brauche ich nicht näher beschreiben, jeder, der mal dagewesen ist, weiß eh wie's ist, wer nicht da war, muss hin um mal sagen zu können, "ich hab's gesehen". Aber als wir so Unter den Linden entlanggingen, kamen wir an einem Restaurant vorbei, das offensichtlich geschlossen war. Die großen Topfpflanzen waren bereits verwelkt, und drinnen war alles staubig, aber... die Toische waren eingedeckt. Mit Gläsern usw. Alles natürlich bereits staubig.
Da stellt sich doch die Frage: Geht Berlin so schnell bankrott, dass die Leute nicht mal mehr Zeit zum Tisch abräumen haben??? Seltsam...

Das war aber kurz darauf egal, denn in der S-Bahn lieferten sich die Fans beider Seiten die lustigen Standard-Fangesang-Schlachten, die halt zum Fußball-Vorspiel dazugehören.
Neben den Standard-Chansons wie "Wir ham die Haare schön..." und so, wussten auch Texte wie "Knut ist die dümmste Sau der Welt" definitiv zu begeistern... Wobei ich gestehen muss, dass ich etwas Hilfestellung brauchte, bis ich mit "Knut" den nervigsten Eisbär der Welt in Verbindung brachte...

Im Stadion dann hatten die Berliner kurzzeitig die Oberhand, was den dB-Umfang anging. Aber nicht lange, denn - der aufmerksame Fan weiß das mittlerweile - bald stand es 3:0 und am Ende 4:1 für uns... also für Werder...

Aber - und hier der Respekt gegenüber der Berliner Ostkurve - die Hertha-Fans machten auch bei dem Spielstand noch ungetrübt Party. Gut, die Werder-Fans auch, aber wir standen ja auch auf der Haben-Seite, ne?

Gut gelaunt ging es zurück zum Hackeschen Markt und in eine Trattoria, die irgendwie relativ edel aussah, und dessen Preise einem in München wohnenden die Tränen in die Augen trieben. Ich will nicht wieder mit den Vor- und Nachteilen von Städten anfangen, aber eine Pizza dieser Größe für diesen Preis... geht gar nicht!

"TheCameraEye"

Um elf waren wir dann wieder in der Wohnung meines Bruders. Es hieß dann schnell schlafen, denn am nächsten Morgen um sechs mussten wir wieder los nach München, da ich am Nachmittag wieder zur SAE musste um einen Test zu schreiben.

Wir kamen bis Nürnberg, dann war Stau. Die A9 war mal komplett dicht, ein VW-Bus hatte einen LKW quergestellt... Als die Bahn wieder teilweise frei war, freuten sich einige Autofahrer wohl so derbe, dass sie wenige Kilometer danach auch mal das Gefühl eines Unfalls testen mussten...
Nach Ewigkeiten erreichten wir München. Ich musste dann zur SAE, Musikgeschichtstheorie-Unterricht und Test-Nachschreiben, und dann... ja, dann gab es noch vier Stunden bis 22 Uhr Operette (gehört zum Unterricht dazu). Ich weiß nicht, wie oft ich an dem tag kurz vorm Einschlafen war, und eine gewisse Grundmüdigkeit hat sich bis heute morgen gehalten...

Aber egal, ich habe jetzt Wochenende und kann in Ruhe die nächste Berlinfahrt planen... sobald ich mein Auto vom TÜV geholt habe....


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