Freitag, 11. Mai 2007

"Ihr seid Scheiße, wie der HSV...!"

Geschrieben von sjAlfur unter sjÁlltag

Berliiin, wir fahren nach Berliiin! Und so. Ja, es war der profane Antrieb der sakralsten aller Sportarten, die mich am Wochenende nach Berlin getrieben hat. Ich habe es weiter unten schon angedeutet: Fußball ist auch für mich wichtig. Zumindest wenn er grün-weiß ist.

Mein Vater wollte mit meiner Schwester zum Spiel in Bremen fahren. Das war vor einigen Wochen. Aber er war krank. Also wollten sie das nachholen, und da dank der spannenden Meisterschaft (die Werder am Ende für sich entscheiden wird) die Spiele gerne mal weit vorher ausverkauft waren, blieb nur eine Chance: Auswärtsspiel in einem großen Stadion mit verhältnismäßig im Rahmen bleibender Fan-Euphorie. Was wäre da besser als Berlin? Hertha BSC steht irgendwo, aber nirgendwo, wo es interessant wäre, die Fans sind traditionell (Achtung Vorurteil! Ist im Fußball aber nicht ganz unwichtig...) eher mäßig interessiert (die Hardcore-Fans mal ausgenommen, die haben - wie sich später rausstellte - großen Respekt verdient).

Außerdem wohnt u.a. mein Bruder in Berlin, also treffen wir uns doch gleich alle da und gehen ins Stadion. Guter Plan.

Dumm nur, dass dieses Spiel genau auf das einzige Wochenende im ganzen Jahr fiel, das zwischen zwei Wochen Blockunterricht lag. Wir fuhren also am Samstag nach Berlin, kamen an, und gingen erstmal im Nikolaiviertel essen.

"one day this chalk outline will circle the city"

Am Sonntag sind wir dann ungefähr durch halb Berlin gelaufen und haben uns etwas umgesehen, immer entlang der Bahn in grober Richtung zum Olympiastadion. Nach einem Essen am Hackeschen Markt, in einem Restaurant, das Flamkuchen im Sonderangebot anpries, aber keine Flamkuchen hatte (dauert etwa 45 Minuten...), flüchteten wir vor einem dieser unlustigen Straßenclowns, die Leuten hinterherlaufen und... dabei rote Nasen tragen, und... ansonsten eher ein fragwürdiger Auswuchs unserer Kultur sind (wobei, solange Leute Spaß dran haben... naja...).
Die Begegnung mit Reichstag, Brandenburger Tor usw. brauche ich nicht näher beschreiben, jeder, der mal dagewesen ist, weiß eh wie's ist, wer nicht da war, muss hin um mal sagen zu können, "ich hab's gesehen". Aber als wir so Unter den Linden entlanggingen, kamen wir an einem Restaurant vorbei, das offensichtlich geschlossen war. Die großen Topfpflanzen waren bereits verwelkt, und drinnen war alles staubig, aber... die Toische waren eingedeckt. Mit Gläsern usw. Alles natürlich bereits staubig.
Da stellt sich doch die Frage: Geht Berlin so schnell bankrott, dass die Leute nicht mal mehr Zeit zum Tisch abräumen haben??? Seltsam...

Das war aber kurz darauf egal, denn in der S-Bahn lieferten sich die Fans beider Seiten die lustigen Standard-Fangesang-Schlachten, die halt zum Fußball-Vorspiel dazugehören.
Neben den Standard-Chansons wie "Wir ham die Haare schön..." und so, wussten auch Texte wie "Knut ist die dümmste Sau der Welt" definitiv zu begeistern... Wobei ich gestehen muss, dass ich etwas Hilfestellung brauchte, bis ich mit "Knut" den nervigsten Eisbär der Welt in Verbindung brachte...

Im Stadion dann hatten die Berliner kurzzeitig die Oberhand, was den dB-Umfang anging. Aber nicht lange, denn - der aufmerksame Fan weiß das mittlerweile - bald stand es 3:0 und am Ende 4:1 für uns... also für Werder...

Aber - und hier der Respekt gegenüber der Berliner Ostkurve - die Hertha-Fans machten auch bei dem Spielstand noch ungetrübt Party. Gut, die Werder-Fans auch, aber wir standen ja auch auf der Haben-Seite, ne?

Gut gelaunt ging es zurück zum Hackeschen Markt und in eine Trattoria, die irgendwie relativ edel aussah, und dessen Preise einem in München wohnenden die Tränen in die Augen trieben. Ich will nicht wieder mit den Vor- und Nachteilen von Städten anfangen, aber eine Pizza dieser Größe für diesen Preis... geht gar nicht!

"TheCameraEye"

Um elf waren wir dann wieder in der Wohnung meines Bruders. Es hieß dann schnell schlafen, denn am nächsten Morgen um sechs mussten wir wieder los nach München, da ich am Nachmittag wieder zur SAE musste um einen Test zu schreiben.

Wir kamen bis Nürnberg, dann war Stau. Die A9 war mal komplett dicht, ein VW-Bus hatte einen LKW quergestellt... Als die Bahn wieder teilweise frei war, freuten sich einige Autofahrer wohl so derbe, dass sie wenige Kilometer danach auch mal das Gefühl eines Unfalls testen mussten...
Nach Ewigkeiten erreichten wir München. Ich musste dann zur SAE, Musikgeschichtstheorie-Unterricht und Test-Nachschreiben, und dann... ja, dann gab es noch vier Stunden bis 22 Uhr Operette (gehört zum Unterricht dazu). Ich weiß nicht, wie oft ich an dem tag kurz vorm Einschlafen war, und eine gewisse Grundmüdigkeit hat sich bis heute morgen gehalten...

Aber egal, ich habe jetzt Wochenende und kann in Ruhe die nächste Berlinfahrt planen... sobald ich mein Auto vom TÜV geholt habe....


Und was habt ihr so gemacht?

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