aber dann kommen wieder solche momente wie heute: eine kollegin fragte mich etwas (wir reden von juristerei). ich erklärte ihr meine meinung zur sache. was ich sehr betone. denn wir sind nicht mehr in der antike, wo alles zweifelsfrei und eindeutig ist. sie fragte in meinem beisein eine weitere kollegin, die meiner meinung war. und schließlich kam eine dritte, die sie auch gefragt hatte (verstand sie nicht, wollte sie nicht verstehen, suchte sie für ihr "bauchgefühl", das offenbar anders war, eine bestätigung oder aber endgültige sicherheit?), die wiederum anderer meinung war.
die kollegin, die fragte, die hätte, um das mal klar zu stellen, von anfang an die möglichkeit gehabt, ihre ganz eigene entscheidung zu treffen. aber sie suchte nach einer begründung für die einzige, echte und wirkliche wahrheit ... und außerdem jemanden, der den kopf dafür hinhält.
sie war übrigens die beste ihres jahrgangs ... (da allerdings reden wir nicht von hochschulabschlüssen.)
Zum Verzweifeln, oder Abhaken. Das ist etwa so, wie die Leute, die an ein Bild von einen europäischen Maler herantreten, mich etwas fragen. Ich ihnen als (fast fertige) Kunsthistorikerin etwas vom Bild der Europäer vom Orient erzähle und sie dann glücklich zunicken und schließlich selbst sagen: Schau an, so war das damals im Orient und ist es vielleicht heute auch noch.
Wobei bei Dir die Kollegin einfach Deine Meinung nicht wahrhaben wollte, meine wurde einfach nur zur Seite geschoben, anders verstanden... was weiß ich.
genau solche situationen geistern mir auch öfter im kopf rum. ich denke das problem dabei ist, dass es hier noch mindestens ein weiteres problem gibt (ohne in dem fall jetzt genau zu wissen, worum es geht), nämlich dass es heute eine art relativismus gibt, der unter umständen auch daraus entstanden sein könnte, dass man eben diese dinge falsch verstanden hat.
als ich mich mit den postmodernen ansätzen in meinem studium anfangs beschäftigt habe, dachte ich auch irgendwann, dass dann ja im prinzip jegliche art der interpretation zulässig sein muss, schließlich geht es hier um subjektive standpunkte. nur sollte das natürlich einerseits schon mit dem eigenen kulturkreis und dessen ethik und "common sense" einhergehen, und auf der anderen seite sollte - aber das ist jetzt ganz klar meine ansicht dazu - diese art von freier interpretativer meinungsbildung dazu führen, dass man eben diese meinung nach bestem eigenen wissen bildet und sich dabei bewusst ist, dass man auch falsch liegen kann, dass man für seine eigene meinung immer die verantwortung übernehmen muss.
das sehe ich nämlich ebenfalls als ein problem, dass viele vertretene meinungen sich auf das reine zitieren stützen, und wenn man dann falsch liegt, wird die schuld auf die quelle geschoben.
ähnlich ist es leider auch mit den medien, die lustig der BILD nachplappern (egal ob FAZ, SZ, Spiegel...), aber wenn es nach hinten los geht den schwarzen peter an das boulevardblatt abschieben.
wenn es da mal anfängt, dass personen, die verantwortung übernehmen und vorleben sollten, wie eben lehrer, medienschaffende, politiker, zumindest für die eigene meinung die verantwortung übernehmen würden, dann wäre das schonmal ein schritt in die richtige richtung.
mir ist klar, dass das wohl ziemlich idealisitisch ist, gerade im bereich der medien, die ja auch in der freien markwirtschaft stehen, usw... aber verantwortung für die eigene meinung und bewusstsein über die freiheit der eigenen meinung in jeglicher frage wäre zusammen keine so schlechte sache, denke ich...
ich versteh´dich wirklich gut
die kollegin, die fragte, die hätte, um das mal klar zu stellen, von anfang an die möglichkeit gehabt, ihre ganz eigene entscheidung zu treffen. aber sie suchte nach einer begründung für die einzige, echte und wirkliche wahrheit ... und außerdem jemanden, der den kopf dafür hinhält.
sie war übrigens die beste ihres jahrgangs ... (da allerdings reden wir nicht von hochschulabschlüssen.)
Wobei bei Dir die Kollegin einfach Deine Meinung nicht wahrhaben wollte, meine wurde einfach nur zur Seite geschoben, anders verstanden... was weiß ich.
als ich mich mit den postmodernen ansätzen in meinem studium anfangs beschäftigt habe, dachte ich auch irgendwann, dass dann ja im prinzip jegliche art der interpretation zulässig sein muss, schließlich geht es hier um subjektive standpunkte. nur sollte das natürlich einerseits schon mit dem eigenen kulturkreis und dessen ethik und "common sense" einhergehen, und auf der anderen seite sollte - aber das ist jetzt ganz klar meine ansicht dazu - diese art von freier interpretativer meinungsbildung dazu führen, dass man eben diese meinung nach bestem eigenen wissen bildet und sich dabei bewusst ist, dass man auch falsch liegen kann, dass man für seine eigene meinung immer die verantwortung übernehmen muss.
das sehe ich nämlich ebenfalls als ein problem, dass viele vertretene meinungen sich auf das reine zitieren stützen, und wenn man dann falsch liegt, wird die schuld auf die quelle geschoben.
ähnlich ist es leider auch mit den medien, die lustig der BILD nachplappern (egal ob FAZ, SZ, Spiegel...), aber wenn es nach hinten los geht den schwarzen peter an das boulevardblatt abschieben.
wenn es da mal anfängt, dass personen, die verantwortung übernehmen und vorleben sollten, wie eben lehrer, medienschaffende, politiker, zumindest für die eigene meinung die verantwortung übernehmen würden, dann wäre das schonmal ein schritt in die richtige richtung.
mir ist klar, dass das wohl ziemlich idealisitisch ist, gerade im bereich der medien, die ja auch in der freien markwirtschaft stehen, usw... aber verantwortung für die eigene meinung und bewusstsein über die freiheit der eigenen meinung in jeglicher frage wäre zusammen keine so schlechte sache, denke ich...