Donnerstag, 30. November 2006

keep on rockin' in the free world

Geschrieben von sjAlfur unter ég sjálfur

schiffsmeldung. lebenszeichen. leuchtturmlichtstrahl und so...

Ich melde mich hier live aus Berlin-Friedrichshain, über den drahtlosen Äther dank iBook-integriertem WLAN-Receiver. Nach sechs Tagen im Norden bei meinen Eltern sind jetzt ca. 1100 km Wegstrecke seit München zurückgelegt, ein Kellerraum (DER Kellerraum [siehe "Symbolsofa"-Einträge in der HeadSpeakerBox], Brutstätte einiger unserer Lieder, vieler verdrogter Fantasien und... vieler Ohrenkneifer, wie ich beim Rausreißen der Fußleisten festgestellt habe...)... der ist jedenfalls leer geräumt, gestrichen... renoviert halt, nur der Boden fehlt noch...

Aber der Reihe nach, es heißt ja WebLOG(!)... Logbuch jetzt, näh?


Tag 1: Wir lagen vor Utrichtshausen und hatten die... Finnen an Bord.

Donnerstag, 23.11.
Ich bin morgens aus München weg gefahren. Die Fahrt verlief schnell und ereignislos, knapp sechseinhalb Stunden für 750 km ist okay, vor allem für meinen winterbereiften Escort. Ist halt trotz seiner 10 Jahre noch immer ein sportliches Modell, mein Auto. Ansehnlicher Vorbau, geiles Heck, und auch 'n bisschen was unter der Haube... so muss das sein.
Mal davon abgesehen, dass sich die Autobahn um Nürnberg kurzfristig in ein Schwimmbad verwandelt hatte, gab es aber nur eine nennenswerte Begebenheit an dem Tag. Ich musste tanken. Okay, ist eigentlich eine logische Konsequenz des stetigen Benzinverbrauchs eines laufenden Motors, aber als ich auf etwa halber Wegstrecke die Raststätte meines Vertrauens - Utrichtshausen - anfuhr, standen nach dem Tanken auf den Parkplätzen vor der Sanifair-WC-Anlage vier große Reisebusse. Die Busse sahen latent militärisch aus und hatten Feldjäger-Begleitschutz. Hmm... Naja, die werden schon nicht zwingend alle auf die Idee kommen, gleichzeitig pissen zu gehen. Die lernen ja geordnetes Operieren beim Militär... dachte ich. Scheinbar aber nicht im Toilettenbereich. Da standen dann drei Reihen geordneter Militäranzüge mit fröhlich plappernden Finnen drin (zu erkennen an der finnischen Flagge auf dem Ärmel), die ich auch auf finnisch nicht mehr hätte zählen können (ich komme nur bis zehn), und belagerten die Urinale. Und sie diskutierten angeregt über den Verwendungszweck und wissenschaftlichen Stellenwert der Sanifair-Wertbons, gerne auch "Voucher" genannt (und ja, die werden tatsächlich "Wautscher" ausgesprochen und nicht wie erst gedacht französisch "Wuscheeeee" oder so... die Frau in den kleinen Lautsprechern in der Sanifair-Station irgendwo in der Nähe von Rostock hat das gestern gesagt...).
Für diejenigen, die wenig auf deutschen Autobahnen unterwegs sind: Sanifair hat WCs gebaut, die sauber sind, und bei denen sich die Klobrillen automatisch reinigen, die drehen sich im Kreis und werden dabei automatisch abgeschrubbt, das fanden die Finnen auch sehr witzig, weshalb sich drei von ihnen in eine Kabine gestellt haben und der Brille immer wieder beim Drehen zugesehen haben.... jedenfalls zahlt man da 50 Cent, bekommt aber so einen Bon und kann damit dann in den Raststätten zahlen... daher der "Voucher"...
Ich kam dann auch irgendwann zuhause an und habe das letzte "Beck's" bekommen. Home, sweet home...


Tag 2: Mische Harz mit Waldbeeren und rufe "Walhalla"!

Freitag, 24.11.
Down in the past... quasi. Mein Bruder und ich haben angefangen unseren alten großen Kellerraum aufzuräumen, in denen wir von 92 bis 98 mit Tennisbällen Fußball gespielt und alles erdenkliche kaputtgeschossen hatten (u.a. die Verplombung der Hausantenne...), und so... ab 1998, nach der Renovierung diente der Keller dann als Proberaum und Rollenspielkeller. Mit "Rollenspiel" ist hierbei das Gesellschaftsspiel gemeint, das Computer-Adventuren und ähnlichem ähnelt, nur mit mehr Fantasie und so... keine lustigen Sexspielchen. Wenn du, lieber Leser, daran jetzt als erstes gedacht hast, dann solltest du dir Gedanken machen... (oder du schätzt mein Alter falsch ein... 98 und so... naja...). Jedenfalls - und alle, die schonmal mit Rollenspielen zu tun hatten wissen das - finden sich da im Laufe der Zeit eine Menge dokumentarischer Zeitzeugnisse zusammen. Von ersten billigen Gehversuchen auf dem Fantasy-Sektor (Ich Elf, du Ork, ich gut, du tot! Bogen, auf Schild surfen, Ringe vernichten... hatte ich das Orks totschlagen schon erwähnt?) bis hin zu den späteren fast schon innovativen Sachen, die eher interaktive Geschichten waren und in die Akte X-SciFi-Metiers oder zu ganz anderen abstrusen Sachen wie das Spielen von Serienkillern, Comic-Figuren und Scheibenweltcharakteren führten...
Jedenfalls haben wir beim Aufräumen viel gelacht. Stilblüten wie sog. Zauberspruchvermerke "Mische Harz mit Waldbeeren und rufe Walhalla!" stammen eindeutig aus der Feder von 14jährigen. Szenarienunterlagen wie einen Stammbaum mit den detaillierten Vermerken der grausamsten Tode aus einer Poe- oder Lovecraft-Szenerie dann doch zu den neueren Sachen. Und wie einfallsreich wir damals Pizza bestellt haben... das ist eigentlich einen eigenen Beitrag wert...
Irgendwann war der Keller dann ausgeräumt, einige der wichtigsten Andenken gesichert (ich habe eine Werder-Sammelkarte von Rune Bratseth gefunden (ja, noch als aktiver Spieler, erinnert sich jemand...?), und dann...


Tag 3: Wir lagen vor Walhalla und hatten den Schrott an Bord

Samstag, 25.11.
Am nächsten Morgen wurde der ganze Müll des Vortags dann samt alter Regale, säckeweise Papiermüll und anderer Späße zur Mülldeponie gefahren, die von meinem ehemaligen Gitarrenlehrer (und AiHuas Stiefvater, nur damit der Leser Zusammenhänge herstellen kann) traditionellerweise "Walhalla" genannt wird. Warum, weiß ich nicht, aber wie Dittsche sagen würde: "Da schließt sich der Kreis!"
Mit einem lauten Walhalla-Ruf wurde der Müll in die Container wie seinerzeit der Harz zu den Waldbeeren gekippt, die alte Kommode barst auf dem Containerboden in viele Teile, mein Vater sah dem Möbelstück hinterher und freute sich wie ein Kind am Auseinanderbersten der einzelnen Holzplatten (von irgendwem muss ich das ja haben...), der Mensch von der Deponie machte uns einen guten Preis, wir angelten dafür die Metallteile wieder aus dem Hausmüll und warfen sie in den dafür vorgesehenen Container und das wars... Der verbliebene Rest im Kellerraum verließ diesen dann ebenfalls, ein letztes verbliebenes Symbolsofa ins Zimmer meines Bruders, und der Raum war leer. Und wir, wir haben da dann erstmal wieder Fußball drin gespielt. Der Raum musste eh renoviert werden. Übelstes Gebolze auf etwa achtzehn Quadratmetern. Das blieb natürlich nicht ohne Folgen für die Glühbirnen, aber dazu später mehr...


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